Bei der Entscheidung für einen bestimmten Lizenztyp sollten sich Unternehmen eine Reihe von Fragen stellen. Open- oder Closed-Source? Abonnement oder Einmalzahlung? Sie sollten viele Faktoren in Erwägung ziehen, damit sichergestellt ist, dass Sie Ihre Software bestmöglich lizenzieren.
Was die unterschiedlichen Software-Lizenzmodelle betrifft, ist Ihnen wahrscheinlich am ehesten die proprietäre Softwarelizenz ein Begriff. Dieses Modell bietet Unternehmen, die die Kontrolle über ihre Software behalten möchten, verschiedene Vorteile.
Was ist eine proprietäre Softwarelizenz?
Ein proprietäres Lizenzmodell basiert auf dem Konzept, dass ein Unternehmen Software entwickelt und die Kontrolle über den entsprechenden Code und damit auch über die dazugehörigen Funktionen und Verwendungsmöglichkeiten behält.
Sie nutzen sehr wahrscheinlich Programme mit einer proprietären Softwarelizenz. Dazu gehören Microsoft Windows, iTunes, Adobe Photoshop, Skype und viele mehr. Bei diesem Software-Lizenzmodell können Benutzer nicht auf den Code zugreifen und sind daher nicht in der Lage, diesen zu manipulieren, nach ihren Bedürfnissen zu verändern, Funktionen hinzuzufügen etc.
Ein Problem dieses proprietären Lizenzmodells ist, dass es nicht gesetzlich geschützt ist. Das bedeutet, dass theoretisch niemand, der auf den Softwarecode zugreift und diesen ändert, dafür belangt werden kann. Aus diesem Grund ist es bei dieser Art von Software fast immer erforderlich, dass die Benutzer umfangreichen Geschäftsbedingungen zustimmen. Hierbei handelt es sich um verpflichtende Bedingungen zwischen dem Benutzer und dem Softwareentwickler, die jede Art von Änderungen verbieten.
Vor- und Nachteile proprietärer Lizenzen.
Die Vorteile proprietärer Software liegen auf der Hand. Viele Unternehmen ziehen ein proprietäres Lizenzmodell vor, da dieses ihre Software langfristig schützt.
- Benutzerfreundlichkeit: Für die Entwicklung der meisten Softwareprogramme zeichnen sich erfahrene Entwickler verantwortlich, die die Perspektive der Benutzer genau kennen. So entstehen benutzerfreundliche Programme, die keine Code- oder Programmierkenntnisse oder spezielle benutzerdefinierte Einstellungen erfordern
- Einfache Aktualisierungen Proprietäre Systeme werden vom Softwareunternehmen regelmäßig aktualisiert und optimiert. Das ist insbesondere für die Benutzer von Vorteil, die die Software nicht selbst sichern und aktualisieren möchten (was auf so gut wie alle Amateurnutzer zutrifft). Beispielsweise ist Ihnen vielleicht aufgefallen, dass Sie z.B. Ihre Adobe-Software oder Ihr iOS-System gelegentlich aktualisieren müssen, damit Sie stets über die aktuellste und sicherste Erweiterung der Software verfügen. Das macht die Verwendung der Software für Kunden einfacher, da sie sich nicht mit Programmierung oder Code auskennen müssen.
- Höhere Gewinne: Als Softwareunternehmen ist die Erwirtschaftung von Gewinnen eines Ihrer Ziele. Ein weiterer Vorteil proprietärer Software ist, dass häufig eine wiederkehrende Gebühr erhoben wird, damit Benutzer weiterhin Aktualisierungen und Support erhalten.
Trotz dieser Vorteile hat auch proprietäre Software Nachteile. Der größte Nachteil ist, dass Benutzer keine Änderungen entsprechend ihrem Bedarf an der Software vornehmen können. Einzelne Unternehmen oder Personen mit Softwarekenntnissen suchen oftmals nach Software, die sie an ihren Bedarf anpassen können. Viele Entwickler proprietärer Software gewähren Benutzern keinerlei Zugriff auf den Code (zusätzlich zu dem entsprechenden Verbot in den Geschäftsbedingungen).
Vergleich zwischen proprietären und Open-Source-Lizenzen
Bei der Diskussion, welche Software-Lizenzierungslösung die richtige ist, kommt es häufig zu einem Vergleich zwischen proprietären und Open-Source-Lizenzen. Open-Source-Lizenzen sind das Gegenteil vonproprietären Softwarelizenzen. Mit Open-Source-Software können Entwickler den Code beliebig ändern und den Quellcode weitergeben. Manchmal ist diese Software frei erhältlich, manchmal fallen Kosten an. Einer der Nachteile dieses Modells ist, dass der Code nicht immer ausreichend geschützt und der ursprüngliche Softwareanbieter in einem solchen Fall nicht zum Support verpflichtet ist.
In einigen Fällen wurde versucht, Software zu entwickeln, die sowohl dem proprietären als auch dem Open-Source-Modell entspricht. Dabei geben die Entwickler bestimmte Teile der Software frei, was mehr Flexibilität und größere Anpassungsfähigkeit ermöglicht. Egal für welches Modell Sie sich entscheiden, Software-Lizenzverwaltung ist unerlässlich und ein wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Ihre Software korrekt verwendet wird.