Was ist eine On-Premise-Lizenz?
Eine On-Premise-Lizenz ist eine Lizenz, die lokal installiert und verwendet wird. Das heißt, um die Software nutzen zu können, muss der Anwender sie auf seinem eigenen Server oder Rechner installieren – und auf die Software kann nur über diesen Server oder dieses Gerät zugegriffen werden. „On-Premise-Lizenz“ ist ein umgangssprachlicher Begriff, der sich auf den Ausdruck „On-Premises“ zurückzuführen ist, d. h. auf Software, die beim Kunden vor Ort installiert wird. Das unterscheidet sie von Cloud-basierten Lizenzen. Sie werden auch manchmal kurz „On-Prem“ genannt.
Vor dem Zeitalter des Internets und des Cloud-Computings gab es ausschließlich On-Premise-Lizenzmodelle. Wenn Sie im Jahr 2000 ein Programm auf Ihrem Computer installieren wollten, mussten Sie in ein Computergeschäft gehen und eine CD kaufen, die die Software sowie die Lizenz für Ihren Computer enthielt. Diese Art von Lizenz war das, was wir heute als On-Premise-Softwarelizenz bezeichnen.
Im Zuge der wachsenden Popularität Cloud-basierter sowie SaaS-Modelle (Software-as-a-Service) sind On-Premises-Lizenzen immer seltener geworden. 2018 sagte 451 Research voraus, dass 90 % der Unternehmen auf kurze Sicht auf die eine oder andere Weise eine Cloud nutzen werden. Cisco wiederum ging davon aus, dass 94 % der Workloads bis 2021 von Rechenzentren in der Cloud und nur 6 % in traditionellen Rechenzentren verarbeitet würden.
Warum hat On-Premise-Software an Beliebtheit verloren? Bedeutet dieser Rückgang, dass Cloud-basierte Modelle besser sind? Die kurze Antwort lautet: nicht unbedingt. Cloud-basierte Modelle haben viele Vor-, aber auch einige Nachteile. Bevor wir uns mit diesen beschäftigen, möchten wir Ihnen das On-Premise-Modell genauer erklären.
Was ist On-Premise-Software?
On-Premise-Software ist Software, die direkt auf lokalen Geräten installiert und ausgeführt wird. Sie installieren die Software auf Ihrem eigenen Rechner oder vor Ort auf dem Server Ihres Unternehmens und greifen direkt von dort aus darauf zu.
Denken Sie daran: On-Premise-Software bedeutet nicht automatisch, dass es sich auch um eine On-Premise-Lizenz handelt. Vielleicht nutzen Sie eine Software mit einem Lizenzschlüssel, den Sie im Netz heruntergeladen haben.
Was ist der Unterschied zwischen Cloud-basiert und on-premises?
Der grundlegende Unterschied ist der Ort, an dem die Software installiert ist und ausgeführt wird. Wenn sie auf einem lokalen Gerät oder Server installiert ist und ausgeführt wird, handelt es sich um eine On-Premise-Software. Wenn Sie auf einem Remote Server installiert ist und ausgeführt wird und Sie über das Internet darauf zugreifen, handelt es sich um eine Cloud-basierte Software.
Dieser Unterschied führt zu zwei Softwarelizenzierungsmodellen mit unterschiedlichen Merkmalen:
Eine On-Premise-Lizenz hat die folgenden Eigenschaften:
- Sie wird einmalig gekauft und gehört dem Besitzer anschließend für immer.
- Die Software muss vom Besitzer manuell gewartet werden.
- Die Software kann nur aktualisiert werden, wenn der Besitzer ein Update kauft.
- Sie ist auf die Geräte begrenzt, auf denen sie direkt installiert werden kann.
Bei einer Cloud-basierten Lizenz gilt hingegen Folgendes:
- Sie wird in der Regel über ein Abonnementmodell gekauft.
- Die Software wird vom Anbieter gewartet und regelmäßig aktualisiert.
- Sie kann von einem beliebigen Gerät mit ausreichender Internetverbindung aus heruntergeladen und aktiviert werden.
Was sind die Vorteile einer On-Premise-Lizenz?
Cloud-basierte Lizenzen sind in der Regel dynamischer, flexibler und kostengünstiger. Dennoch muss es sich nicht immer unbedingt um das richtige Modell für jeden Software-Anbieter handeln. Im Folgenden werden die Vorteile eines On-Premise-Lizenzmodells erläutert:
- Mehr Sicherheit: Bei einer On-Premise-Lizenz verbleiben die Daten, die der Kunde in die Software eingibt, auf seinen lokalen Servern und werden nicht an Dritte gesendet. So haben die Kunden mehr Kontrolle über die Daten und können sie besser schützen.
- Datenschutzgesetze können einfacher eingehalten werden: Die Einhaltung von Datenschutzgesetzen ist schon schwierig genug, wenn es sich nur um lokale Gesetze und Vorschriften handelt. Wenn sich der Remote-Server, auf dem die Daten gespeichert sind, in einem anderen Land befindet, unterliegen diese möglicherweise anderen Bestimmungen. Das kann das Einhalten von Gesetzen und Vorschriften noch schwieriger machen.
- Keine Abhängigkeit von externen Anbietern oder der Internetverbindung: Da alle Anwendungen intern bereitstehen, sind eine Beteiligung externer Unternehmen oder eine Internetverbindung nicht erforderlich, um das Programm zu nutzen. Das kann ein erheblicher Vorteil für Mitarbeiter sein, die die Software an entfernten Orten nutzen, an denen keine stabile oder gar keine Internetverbindung vorhanden ist.
- Schnellere Verarbeitung: Wenn die Daten nicht zwischen Remote-Servern hin und herbewegt werden müssen, können sie schneller verarbeitet werden.
- Mehr Kontrolle: Kunden, die die Software kaufen, haben mehr Kontrolle über die Software selbst und die Daten, die sie in diese eingeben. Sie sind diejenigen, die die Software warten und sie mit vorhandenen Systemen integrieren.
- Bessere Integration: Die Tatsache, dass die Kunden die Software besitzen, bedeutet, dass sie diese besser in ihre Infrastruktur integrieren und mit der weiteren Software, die sie verwenden, verknüpfen können.
- Einmaliger Kauf: Abonnementbasierte Modelle kosten in der Regel langfristig weniger, aber sie ziehen laufende Kosten nach sich, die mit der Zeit mehr werden können. Eine On-Premise-Lizenz erfordert insgesamt eine größere Investition, die aber nur einmalig zu Beginn anfällt. Daher sind die Kosten besser vorauszusehen ... außer wenn einer der folgenden Punkte zutrifft (siehe unten).
Was sind die Nachteile einer On-Premise-Lizenz?
Trotzdem gibt es einige gute Gründe, warum branchenübergreifend der allgemeine Trend hin zu Cloud-basierten Lizenzmodellen geht. Das sind die Nachteile einer On-Premise-Lizenz:
- Das Rennen gegen die Veralterung: Wenn Sie eine Software kaufen, müssen sie sicher sein, dass Ihre Hardware mit dieser kompatibel ist. Angesichts des schwindelerregenden Tempos, mit dem sich Technologie heutzutage weiterentwickelt, kann das eine erhebliche Herausforderung darstellen. Das endet nach ein paar Jahren möglicherweise damit, dass der Kunde eine Software besitzt, die nicht mehr auf hochwertigen Rechnern ausgeführt werden kann und für die kein Support mehr angeboten wird.
- Begrenzter Speicherplatz: Wenn alle Daten auf Ihren eigenen Geräten oder Servern gespeichert werden, müssen Sie mit dem Speicherplatz zurechtkommen, der Ihnen vor Ort zur Verfügung steht. Cloud-basierte Dienste bieten Ihnen Zugang zu viel mehr Speicherplatz.
- Investierte Zeit und Mühe: Das IT-Team des Kunden wird einiges damit zu tun haben, die Software zu aktualisieren, zu stabilisieren und fehlerfrei zu halten. Der Kunde ist für die laufende Wartung der Software verantwortlich.
- Vorlaufkosten: Der Kunde muss ausreichend Lizenzen für alle Geräte kaufen, auf denen die Software genutzt wird. In der Regel sind die Lizenzen aber auf eine bestimmte Anzahl begrenzt. Der Kauf der Software kann erhebliche Vorlaufkosten bedeuten.
- Gesamtkosten: Obwohl es so aussehen mag, dass Sie langfristig Geld sparen, wenn Sie die Software einmalig anschaffen, anstatt dafür regelmäßig in Form eines Abonnements zu bezahlen, ist das in den meisten Fällen tatsächlich nicht der Fall. Die Software muss im Laufe der Zeit aktualisiert und angepasst werden – und auch die Wartung zieht laufende Kosten nach sich.
- Physische Begrenzungen: On-Premise-Softwarelizenzen sind oft von physischen Objekten wie USB-Schlüsseln abhängig, die verloren gehen können und deren Ersatz teuer ist.
Wie funktioniert eine On-Premise-Lizenz?
Das hängt von der Software und dem Anbieter ab, aber die allgemeine Idee ist, dass On-Premise-Softwarelizenzen auf ihrem lokalen Gerät oder Server installiert werden. Die Lizenzinformationen können in einem USB-Schlüssel oder Dongle enthalten sein, den Sie anschließen müssen, um das Programm nutzen zu können. Sobald das Programm installiert und die Lizenz aktiviert wurde, nutzen Sie das Programm unabhängig. Es ist keine Internetverbindung erforderlich, um es auszuführen.
Wie wissen Sie, ob On-Premise-Lizenzen das richtige Modell für Ihr Unternehmen sind?
Angesichts des Für und Widers der einzelnen Modelle kann es schwer sein, herauszufinden, welches das richtige für Ihr Unternehmen ist. Als die ersten Cloud-basierten Modelle vorgestellt wurden, reagierten Unternehmen aufgrund zweier wesentlicher Probleme zunächst verhalten. Das waren einerseits die Frage der Geschwindigkeit beim Hochladen und Verarbeiten großer Datenmengen und andererseits Sicherheitsbedenken.
Die Technologie entwickelt sich aber kontinuierlich weiter und diese Probleme wurden gelöst. Internetgeschwindigkeiten haben sich erheblich verbessert. So ist es möglich, größere Mengen Daten in kürzerer Zeit hochzuladen. Cybersicherheit hat in den letzten ein bis zwei Jahrzehnten ebenfalls große Fortschritte gemacht. Heute ist es sicherer als jemals zuvor, Ihre Daten in der Cloud zu speichern.
Daher haben viele Unternehmen, die bisher mit der Einführung Cloud-basierter Lizenzierung noch gezögert hatten, damit begonnen, sich von On-Premise-Lizenzmodellen abzuwenden.
Dennoch sind bestimmte Bedenken zu Cloud-basierter Lizenzierung weiterhin aktuell. Unternehmen, für die Sicherheit ein wichtiges Thema ist oder die komplexe Datenschutzvorschriften erfüllen müssen – wie z. B. aus dem Finanz- oder Gesundheitssektor – profitieren unter Umständen weiterhin von On-Premise-Lizenzierung.
Wenn Ihr Unternehmen ...
- sensible Daten verarbeitet oder speichert
- sehr große Datenmengen verarbeitet
- komplexen oder strengen Datenschutzvorschriften unterliegt
... können On-Premise-Lizenzen die richtige Lösung sein.
Warum nicht beides haben? Das hybride Cloud-Modell
Die gute Nachricht ist, dass Sie sich nicht notwendigerweise für eines der beiden Modelle entscheiden müssen. Manchmal ist eine Mischung aus Cloud-basierten und On-Premise-Lizenzen die lukrativste, kostengünstigste und sicherste Lösung für ein Unternehmen.
Das hybride Cloud-Modell kombiniert die Vorteile von Cloud-Lizenzen mit der Sicherheit und Stabilität einer On-Premise-Lizenz. Der Nachteil dieses Ansatzes ist seine Komplexität. Daher ist eine Auslagerung an ein Unternehmen wie Thales Sentinel, das sich auf Lizenzverwaltung und -monetarisierung spezialisiert hat, die beste Lösung.
Vertrauen Sie den Experten
Thales Sentinel unterstützt Sie dabei, zu beurteilen, ob Cloud-basierte, hybride oder On-Premise-Modelle die beste Lösung für den Bedarf Ihres Unternehmens sind. Die Lizenzierungsverwaltungslösungen von Thales Sentinel integrieren sich perfekt in die Infrastruktur Ihres Unternehmens. So können Sie Ihre Software ganz einfach schützen, Umsätze steigern und die Zufriedenheit Ihrer Kunden erhöhen.
Wenn sich Ihr Unternehmen für ein On-Premise-Lizenzmodell oder ein hybrides Modell entscheidet, ist Sentinel LDK möglicherweise die perfekte Lösung für Sie.
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