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Geistiges Eigentum an Software: Was ist das und wie lässt es sich am besten schützen?

Was ist geistiges Eigentum an Software?

Geistiges Eigentum an Software

Geistiges Eigentum an Software ist ein Computercode oder -programm, der gesetzlich vor Vervielfältigung, Diebstahl oder sonstiger nicht durch den Besitzer genehmigter Verwendung geschützt ist. Geistiges Eigentum an Software gehört dem Unternehmen, das die Rechte an diesem Code oder dieser Software entweder begründet oder erworben hat. Eine nicht genehmigte Nutzung durch andere Personen ist illegal.

 

Ist Software geistiges Eigentum?

Geistiges Eigentum ist eine Art immaterielles Gut, das vom Verstand erschaffen wurde, wie z. B. Erfindungen, Kunstwerke und Literatur, Designs, Namen oder Bilder. Auch Software fällt in diese Kategorie.

Aus rechtlicher Sicht gibt es vier Arten des geistigen Eigentums, die geschützt werden können. Werfen wir einen Blick auf diese unterschiedlichen Arten und darauf, inwieweit sie auf geistiges Eigentum an Software zutreffen.

Die vier Arten geistigen Eigentums

1) Patente
Ein Patent ist das exklusive Recht, eine Erfindung zu produzieren, zu verwenden und zu verkaufen. Um in den USA ein Patent zu erlangen, müssen Sie einen entsprechenden Antrag beim Patentamt stellen und nachweisen, dass Ihre Erfindung die folgenden Kriterien erfüllt:

  • Sie ist neu: Bisher wurde keine vergleichbare Technologie produziert
  • Sie ist nützlich: Ihre Erfindung bietet dem Benutzer einen deutlichen und in angemessener Weise zugänglichen Vorteil.
  • Sie ist nicht offensichtlich: Ihre Erfindung muss in irgendeiner Weise innovativ sein. Es darf sich nicht um den offensichtlichen nächsten Schritt in der Entwicklung einer bestehenden Technologie handeln.
  • Sie ist ein patentierbarer Gegenstand: Unterschiedliche Länder haben verschiedene Kriterien dafür, was patentierbar ist und was nicht.

Patente laufen im Allgemeinen nach einem bestimmten Zeitraum aus – in der Regel nach 20 Jahren. Dadurch haben die Erfinder ausreichend Zeit, vollumfänglich von der exklusiven Produktion und dem alleinigen Vertrieb ihrer Erfindung zu profitieren.

Softwarepatente sind für die entsprechenden Anbieter von großem Wert, da bestimmte Aspekte ihres Produkts nicht durch geistige Eigentumsrechte, sondern allein durch ein Patent geschützt werden. Patentschutz zu erlangen ist jedoch ein schwieriges Unterfangen und das Antragsverfahren kann sich beträchtlich in die Länge ziehen. Darüber hinaus verfolgen unterschiedliche Länder unterschiedliche Ansätze bei der Patentierbarkeit von Software.

Auf der Website des United States Patent and Trademark Office finden Sie weitere Informationen zur Beantragung und Sicherung von Patenten.

2) Urheberrecht
Im Gegensatz zu einem Patent, das die Idee oder das Konzept einer Erfindung schützt, schützt das Urheberrecht den spezifischen Ausdruck einer Idee. Es verleiht dem Inhaber das exklusive Recht, das entsprechende Gut zu vervielfältigen, zu modifizieren und die entsprechenden Vervielfältigungen oder Modifikationen öffentlich zu vertreiben oder zu verkaufen.

Das Urheberrecht an Software gilt für den speziellen Code, der im entsprechenden Programm verwendet wird, oder für Elemente der Benutzeroberfläche. Durch die Schaffung des Originals werden automatisch Urheberrechte erworben – anders als bei Patenten ist kein Antragsverfahren erforderlich. Urheberrechte gelten in der Regel zu Lebzeiten des Inhabers dieser Rechte und 50 Jahre darüber hinaus, oder über einen Zeitraum von 79 Jahren ab Veröffentlichung, wenn die Software von einem Mitarbeiter eines Unternehmens entwickelt wurde. Konkret bedeutet das: Wenn ein Mitarbeiter Ihres Unternehmens einen eigenen Code für Software entwickelt, die auf eine bestimmte Weise funktioniert, ist dieser Code automatisch urheberrechtlich geschützt.

geistiges Eigentum

3) Geschäftsgeheimnisse
Ein Geschäftsgeheimnis ist ein Prozess, Tool, Mechanismus oder eine Rezeptur,. Es ist nicht öffentlich zugänglich und wird vom Eigentümer geheim gehalten, um einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. Im vorstehenden Beispiel des Schuhmachers fällt das spezifische Design des Schuhs unter das Urheberrecht, während die besondere Art und Weise, in der der Schuhmacher den Schuh herstellt, als Geschäftsgeheimnis gilt, da Wettbewerber diese nicht allein durch Untersuchung oder Auseinandernehmen des fertigen Produkts nachvollziehen können.

Geschäftsgeheimnisse können gesetzlich geschützt werden, solange der Eigentümer angemessenen Aufwand betreibt, diese geheim zu halten und niemand sie von selbst herausfinden kann. Es ist illegal, Ihr Unternehmen auszuspionieren und ein Geschäftsgeheimnis zu stehlen. Das gilt jedoch nicht, wenn jemand durch Reverse Engineering oder eigene Entwicklung selbst darauf kommt.

4) Markenzeichen
Ein Markenzeichen ist ein Symbol, eine Wortverbindung, ein Name oder eine andere Art von Ausdruck. Es wird verwendet, um ein bestimmtes Produkt oder eine Marke zu kennzeichnen. Markennamen oder Produkte sind häufig durch die folgenden Symbole als Markenzeichen gekennzeichnet: ™ für nicht registrierte und ® für registrierte Markenzeichen.
Was für eine Art geistiges Eigentum ist Software?

Die Software selbst – also der Code – ist urheberrechtlich geschütztes geistiges Eigentum und kann auch als Geschäftsgeheimnis gelten. Ihre unbefugte Nutzung gilt als illegal. Personen oder Unternehmen, die Software entwickelt haben, müssen dafür kein entsprechendes Patent oder Markenzeichen registrieren lassen. Die Idee hinter der Software kann auch durch ein Patent geschützt werden, wenn der Entwickler sie entsprechend registrieren lässt.

Wie können Sie das geistige Eigentum an Software schützen?

Für einen Schuhmacher ist es ganz einfach, sein Eigentum zu schützen: Er schließt es am Ende des Tages in seinem Geschäft ein, damit niemand Zugang dazu erhält. Aber wie schützt ein Softwareanbieter den von ihm entwickelten Code und gewährleistet, dass niemand sein Produkt stiehlt oder in unbefugter Weise verwendet.

Wenn Sie das geistige Eigentum an Software schützen möchten, sollten Sie zunächst Ihre Hausaufgaben machen, bevor Sie das Produkt der Öffentlichkeit vorstellen:

  • Suchen Sie sich einen guten Anwalt oder konsultieren Sie Ihre Rechtsabteilung, um herauszufinden, welche Rechte Sie im Einzelnen haben und wie Sie diese am besten schützen können.
  • Beantragen Sie gegebenenfalls Patente oder registrieren Sie Markenzeichen.
  • Überprüfen Sie Ihre Mitarbeiter und unabhängigen Auftragnehmer sorgfältig und verpflichten Sie sie, Verschwiegenheitsvereinbarungen zu unterzeichnen, bevor sie für Sie tätig werden. Die Experten für Streitverfahren im Bereich geistiges Eigentum R. Mark Halligan and Doug Haas schrieben 2010, dass „Mitarbeiter die Grundpfeiler eines effektiven Programms zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen sind“ (The Secret of Trade Secret Success, Forbes Magazine, 19, Feb, 2010)
  • Speichern und nutzen Sie Ihre Daten auf sicheren Geräten und befolgen Sie die bewährten Verfahren der Datensicherheit.

Sobald Ihre Technologie marktreif ist, benötigen Sie ein robustes Lizenzverwaltungssystem zum Schutz Ihrer Software.
So schützen Sie Ihr geistiges Eigentum an Software mithilfe von Lizenzverwaltung

Eine Lizenz erlaubt Ihren Kunden, Ihr Produkt auf legale Weise zu nutzen.

Wer für das Recht bezahlt, eine Wohnung nutzen zu dürfen, muss zunächst einen Vertrag oder eine Vereinbarung mit dem Eigentümer unterzeichnen. Sobald dieser Vertrag geschlossen wurde, übergibt der Eigentümer den Mietern oder Käufern den Schlüssel, mit dem sie Zugang zu der betreffenden Immobilie erhalten.

Eine Softwarelizenz ist sowohl der Vertrag als auch der Schlüssel. In ihrer Funktion als Vertrag stellt Sie eine Vereinbarung in Bezug auf das geistige Eigentum an der Software zwischen dem Anbieter und dem Benutzer dar, die darlegt, wie die Software genutzt werden darf. In ihrer Funktion als Schlüssel gewährt sie dem Benutzer Zugriff auf die Software und erlaubt ihm, diese gemäß den Bedingungen der Vereinbarung über das geistige Eigentum an der Software zu nutzen.

Eine Wohnung lässt sich nicht einfach stehlen. Im Falle von Software kann es ohne den Schutz durch ein gutes Lizenzverwaltungssystem jedoch kinderleicht sein, den Code zu kopieren oder das Programm auf nicht berechtigte Geräte oder Benutzer zu übertragen.

Welche Technologie schützt die Rechte am geistigen Eigentum an Software?

Geistiges Eigentum an Software

Lizenzverwaltungssysteme tragen zum Schutz des geistigen Eigentums an Software bei, indem sie Benutzern Lizenzen ausstellen, die sie befugen, die Software zu nutzen. Die einzelnen Lizenzen dienen dazu, zu kontrollieren, dass jede Nutzung der Software dem entsprechenden Vertrag entspricht. Mit einem umfassenden Lizenzverwaltungssystem kann der Anbieter zudem überwachen, wie die Lizenzen verwendet werden, die von den einzelnen Kunden gekauft wurden.

Es gibt viele verschiedene Modelle, die für unterschiedliche Arten von Software eingesetzt werden können. Die richtige Strategie für den Schutz des geistigen Eigentums an Software unterscheidet sich je nach Unternehmen oder Software. Es können sogar mehrere Modelle für ein Programm verwendet werden.

Im Wesentlichen handelt es sich bei Lizenzschlüsseln um eine Art Code, der dafür sorgt, dass das Programm gemäß der Vereinbarung zum geistigen Eigentum an der Software funktioniert. Auf diesen Code kann mithilfe eines physischen elektronischen Geräts — einem Dongle oder USB-Schlüssel — oder über eine Software zugegriffen werden, die auf dem Gerät installiert oder heruntergeladen wurde.

Verschiedene Lizenzmodelle zum Schutz des geistigen Eigentums an Software

Jedes Modell der Lizenzbereitstellung hat Vor- und Nachteile.

Hardwarelizenzierung: Dongles oder USB-Schlüssel

Bei dieser Art der Lizenzanwendung ist es erforderlich, dass die Benutzer ein physisches elektronisches Gerät an den Rechner anschließen, auf dem sie die Software verwenden möchten. Der Lizenzcode ist in den Hardwareschlüssel einprogrammiert und sorgt dafür, dass das Gerät auf die Software zugreifen kann. Der wesentliche Vorteil dieser Art von Lizenz ist, dass sie sehr sicher ist. Außerdem kann sie aktiviert werden, ohne dass ein Cloud- oder Internetzugang erforderlich ist. Der größte Nachteil ist, dass diese Methode sehr unflexibel ist und nicht individuell angepasst werden kann. Eine Übertragung der Lizenz erfordert die Übertragung auf ein physisches Objekt.

Node-Locked-, Host-Locked- bzw. Einzellizenzen für Software

Diese Art von Lizenz unterscheidet sich wenig von der oben genannten, außer dass der Code zur Aktivierung der Software über eine weitere Software bereitgestellt wird, die auf einem bestimmten Gerät installiert oder heruntergeladen wurde. Das hat den Vorteil, dass kein physisches Objekt erforderlich ist. Der Nachteil ist allerdings, dass die Lizenz nur für einen einzigen Rechner oder ein einziges Gerät gültig ist – sie kann also nicht übertragen werden.

Floating-, Netzwerk- bzw. Concurrent-Lizenzen

Auch bei dieser Art von Lizenz handelt es sich um einen Code, der auf dem Gerät installiert oder heruntergeladen wird. Allerdings kann sie von mehreren Benutzern eines Netzwerks verwendet werden bzw. mehrere Geräte können auf die Lizenz zugreifen. Dieses Modell ist eine sehr gute Lösung, wenn Ihr Unternehmen geistiges Eigentum online schützen möchte. Es ist besonders kostengünstig für Kunden, die mehreren Benutzern oder Geräten Zugang zu der Software gewähren müssen, wenn auch nicht allen zur gleichen Zeit.

Wenn beispielsweise ein Unternehmen mit 100 Geräten eine Floating-Lizenz erwirbt, die bis zu 10 Benutzern gleichzeitig Zugang zur Software gewährt, muss der betreffende Benutzer eine Zugriffsanfrage an einen zentralen Lizenzserver senden. Der Server stellt die Lizenz anschließend vorbehaltlich der Verfügbarkeit eine Lizenz bereit. Sobald der Benutzer die Software nicht länger benötigt, wird die Lizenz an den Server „zurückgegeben“ und kann anschließend auf einen anderen Benutzer übertragen werden.

Named-User-, Per-Seat- bzw. Einzelplatzlizenzen

Eine andere Möglichkeit, Benutzer von mehreren Geräten aus Zugriff zu gewähren, ist die Named-User- bzw. Per-Seat-Lizenz: eine Lizenz, die nur von einem bestimmten Benutzer aktiviert werden kann, der sich mit den entsprechenden Zugangsdaten anmeldet. Das ist sinnvoll, wenn ein Unternehmen im Voraus weiß, dass nur bestimmte Mitarbeiter Zugriff auf diese Software benötigen. Wenn in einem Unternehmen beispielsweise ein Team aus Designern mit Adobe Photoshop arbeitet, kann es für dieses Team eine Per-Seat-Lizenz erwerben.

Lizenzausleihe bzw. Offline-Lizenzen

Bei diesem Modell laden die Benutzer eine Softwarelizenz herunter und verwenden sie, ohne sich bei jeder Anmeldung mit den zentralen Lizenzserver verbinden zu müssen. Sobald sie die Lizenz nicht länger offline benötigen, wird sie „zurückgegeben“. Das ist insbesondere für Mitarbeiter sinnvoll, die unterwegs oder im Außendienst tätig sind und über keine zuverlässige Internetverbindung verfügen. Diese Lösung kann jedoch teuer für das Unternehmen werden, da die Lizenz über den gesamten Zeitraum bezahlt werden muss, in dem sie auf das Gerät heruntergeladen ist,.

Hybride Modelle

Viele Softwareanbieter bieten eine Auswahl oder eine Kombination verschiedener Arten von Softwarelizenzen an, um dem jeweiligen Bedarf ihrer Kunden gerecht zu werden. Viele der oben genannten Lizenzmodelle können miteinander kombiniert oder aneinander angepasst werden. Beispielsweise bevorzugt ein Unternehmen unter Umständen Per-Seat-Lizenzen für ein Team aus Mitarbeitern, die regelmäßig auf die Software zugreifen, und eine Concurrent-Lizenz für ein anderes Team, das nur ab und an Zugang benötigt. Ein anderes Unternehmen wiederum gibt möglicherweise für den Großteil seines Teams Cloud-basierten Lizenzen den Vorzug, während es für bestimmte Mitarbeiter, für die ein höherer Grad an Datensicherheit angezeigt ist oder die nicht durchgehend Internetzugang haben, USB-Schlüssel einsetzt.

Durch die Bereitstellung eines flexiblen Lizenzmodells können Softwareanbieter für hochwertigen Schutz des geistigen Eigentums an ihrer Software sorgen und dabei die unterschiedlichen Anforderungen ihrer Kunden erfüllen.

Welches Modell ist am besten für Ihr Unternehmen geeignet? So sorgen Sie für optimalen Schutz des geistigen Eigentums an Ihrer Software

Je besser ein bestimmtes Softwarelizenzmodell zu den Anforderungen des entsprechenden Kunden passt, desto umfassender ist das geistige Eigentum an der betreffenden Software geschützt. Kunden, die kostengünstig, einfach und schnell auf ihre Software zugreifen können, werden diese mit höherer Wahrscheinlichkeit nur im rechtlich erlaubten Rahmen verwenden und vermutlich nicht versuchen, die Lizenzvorschriften zu umgehen.

Daher ist es so wichtig, dass Ihr Lizenzverwaltungssystem nicht nur sicher, sondern auch flexibel ist. Das Sentinel License Development Kit (LDK) von Thales ist möglicherweise genau die Lösung, nach der Ihr Unternehmen sucht. Sentinel LDK bietet eine große Auswahl an serienmäßigen Funktionen zur Lizenz- und Berechtigungsverwaltung, sodass Softwareanbieter ihr geistiges Eigentum umfassend schützen sowie Umsätze maximieren, betriebliche Prozesse vereinfachen und das Endbenutzererlebnis verbessern können.

Erfahren Sie mehr darüber, wie Thales Sie dabei unterstützen kann, das geistige Eigentum an Ihrer Software zu schützen.

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