Das Recht des geistigen Eigentums ist wahrscheinlich nicht das Erste, woran die meisten Programmierer denken, wenn sie mit dem Programmieren beginnen. Die Art und Weise, wie Software verwendet, entworfen, verkauft und vermarktet wird, wirft für Softwareentwickler jedoch urheberrechtliche Fragen auf, mit denen sie sich bei ihrer Arbeit auseinandersetzen müssen.
Was ist Software-Urheberrecht?
Das Software-Urheberrecht ist der rechtliche Schutz für maschinenlesbaren Code. Das Software-Urheberrecht verhindert, dass jemand das geistige Eigentum von Softwareentwicklern und -eigentümern ohne ihre Erlaubnis kopiert oder in einer Weise verwendet, der sie nicht zugestimmt haben.
Beim Schutz von Software sollte die erste Frage lauten: Ist die Software markenrechtlich oder urheberrechtlich geschützt? Die Beantwortung dieser Frage beginnt mit einem grundlegenden Überblick über das Urheberrecht. Dieser Bereich des Rechts umfasst das geistige Eigentum, wenn die Idee das Produkt ist. So bezieht sich das Urheberrecht für ein Buch zum Beispiel auf den Text, nicht auf Papier, Tinte und Einband. Ein Patent hingegen bezieht sich auf eine Idee, die hergestellt werden muss, um einen Wert zu haben, und ein Warenzeichen auf etwas, das eine Marke repräsentiert, aber nicht das Produkt selbst ist. Software ist bekanntermaßen ein relativ neues Konzept und es war nicht sofort klar, in welche Kategorie sie fällt.
Ursprünglich betrachtete das US-Recht den Software-Quellcode als Äquivalent zu Blaupausen. 1974 wurde jedoch eine Kommission eingesetzt, um dieses Konzept zu überarbeiten. Nach aktualisierten Definitionen des Software-Urheberrechts im Jahr 1980 und einigen darauffolgenden Gerichtsverfahren wurde Software schließlich als literarisches Werk eingestuft, wodurch die Frage „Kann Software urheberrechtlich geschützt werden?“ endgültig beantwortet ist.
Fragen des Software-Urheberrechts: das Puzzle mit dem geistigen Eigentum
Auch heute stellen wir uns noch die Frage: Was bedeutet Software-Urheberrecht? Es ist das Recht, zu entscheiden, wer Software kopieren und verbreiten darf, und rechtliche Schritte gegen jeden einzuleiten, der die Software auf unerlaubte Weise verwendet. Dennoch handelt es sich nicht um eine eigene Kategorie geistigen Eigentums und bestimmte Urheberrechtsfragen im Zusammenhang mit Software sind mit anderen Arten von geistigem Eigentum wie Büchern, Musik oder Bildern nicht identisch.
So enthält die meiste Software andere Arten von Medien, wie Text, Bilder und Ton. Außerdem ist Software dafür konzipiert, angepasst zu werden. Es werden regelmäßig Updates und neue Versionen veröffentlicht und Teile des Quellcodes können von anderen Stellen übernommen oder umfunktioniert werden. Diese Art der Anpassung, einschließlich der Konvertierung des Codes in eine andere Programmiersprache, kann je nach der urheberrechtlich geschützten Softwarelizenz eine Verletzung des Urheberrechts darstellen. Vor allem aber ist das Kopieren des Codes in den Computerspeicher bis zu einem bestimmten Umfang ein normaler Bestandteil der Funktionsweise von Software. Für Softwareentwickler ergeben sich daraus besondere urheberrechtliche Probleme.
Urheberrechtsschutz: ein Mittel zur Bekämpfung von Piraterie
Sie möchten nicht, dass Wettbewerber Ihren Code kopieren. Sie haben Zeit und Arbeit investiert und diese Investition soll sich auch für Sie lohnen. Es ist viel schwieriger, mit anderen zu konkurrieren, wenn Sie die Arbeit für Ihre Konkurrenz erledigen.
Wenn es jedoch um Fragen des Software-Urheberrechts geht, ist die Angst vor Piraterie ebenso groß wie die vor Plagiaten. Kunden, die Ihre Software nach Ablauf ihres Abonnements weiter nutzen, begehen genauso Softwarepiraterie wie Hacker, die gefälschte Versionen verkaufen und verbreiten. In welcher Form die Piraterie auch immer stattfindet, dies sind alles Beispiele für Verletzungen des Software-Urheberrechts. Für Entwickler birgt diese Art der Urheberrechtsverletzung verschiedene Risiken.
Zunächst einmal bedeuten unautorisierte Kopien Ihrer Software entgangene Einnahmen. Abgesehen von den verpassten Geschäftschance kosten Sie diese Kopien auch Geld. Sie bieten möglicherweise Dienstleistungen für Kopien Ihrer Software an, für die nie bezahlt wurde. Gefälschte oder veraltete Versionen entsprechen möglicherweise nicht Ihren Qualitätsstandards und könnten den Ruf Ihrer Marke schädigen. Im schlechtesten Fall kann Piraterie zu schwerwiegenden Verletzungen der Datensicherheit führen.
Es gibt eine Reihe von Maßnahmen, die Sie gegen Piraterie ergreifen können, der rechtliche Mechanismus, der ihnen zugrunde liegt, ist jedoch immer Ihr Software-Urheberrecht. Urheberrechtsschutz ist ein Mittel zur Bekämpfung von Piraterie. Dadurch können Sie beispielsweise Verletzungen des Software-Urheberrechts verfolgen. Wenn Sie Ihr Urheberrecht registrieren, bevor Sie Ihre Software veröffentlichen, können Sie leichter höheren Schadenersatz einfordern und schrecken so von Piraterie ab.
Lizenzierung von urheberrechtlich geschützter Software
Sie haben Ihre Software vor Diebstahl geschützt, möchten aber trotzdem, dass sie genutzt und weitergegeben wird. Hier kommt die Lizenzierung von urheberrechtlich geschützter Software ins Spiel. Dank der Lizenzierung kann Ihre Software ohne Urheberrechtsverletzungen genutzt werden. Eine Ausnahme bildet Software, die der Public Domain angehört. Entwickler können sich dafür entscheiden, ihre Software vollständig urheberrechtsfrei und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Public-Domain-Software ist nicht zu verwechseln mit Open-Source-Software oder privater, nicht lizenzierter Software. Bei diesen Kategorien bestehen zwar Software-Urheberrechte, die Software kann aber dennoch frei genutzt werden. Je nach Art der Open-Source-Lizenz kann sie Einschränkungen in Bezug auf die Art und Weise enthalten, wie der Code modifiziert, anerkannt oder verwendet werden kann.
Wenn wir über urheberrechtlich geschützte Softwarelizenzen sprechen, sprechen wir in den meisten Fällen über proprietäre Software und kostenpflichtige Lizenzen. Für diese Beispiele des Software-Urheberrechts gibt es eine Vielzahl von Lizenzierungsmodellen, die auf der Anzahl der Benutzer, zeitlich begrenzten Abonnements, Verbrauch und weiteren Faktoren basieren.
Wenn Sie Ihre Software zum Verkauf anbieten, gilt das Urheberrecht automatisch. Sie müssen sich jedoch immer noch mit Fragen des Software-Urheberrechts auseinandersetzen, z. B. wo Sie das Urheberrecht kennzeichnen und wie Sie es lizenzieren. Diese Entscheidung hängt von Ihrem Geschäftsmodell, der Art der Nutzung der Software, der Art der erforderlichen Sicherheit und vielen weiteren Aspekten ab.
So erhält man ein Software-Urheberrecht
Urheberrechtsfragen für Softwareentwickler sind nicht so einfach, wie sie scheinen. Der einfache Teil: Zumindest in den USA ist veröffentlichte Software automatisch urheberrechtlich geschützt. Wenn Sie das ©-Symbol auf Ihrer Software anbringen, ist es offiziell illegal, sie zu kopieren. Sie können jedoch niemanden belangen, solange Sie sich nicht die Mühe gemacht haben, Ihr Urheberrechts auch einzutragen.
Das Verfahren zur Registrierung von Urheberrechten funktioniert weltweit unterschiedlich. In den USA zum Beispiel muss ein einzelnes Formular ausgefüllt werden. Die meisten der darin geforderten Informationen sind einfach: Titel und Autor der Software, Veröffentlichungsdatum, Inhaber des Urheberrechts und Kontaktinformationen.
Da Software oft Audiodateien, Bilder oder Text aus anderen Quellen enthält, werden Sie aufgefordert, genau anzugeben, was das Urheberrecht umfasst, und die Elemente aufzulisten, die von anderen Stellen lizenziert worden sind. Anschließend müssen Sie eine Kategorie auswählen. In den meisten Fällen wird Software als literarisches Werk eingetragen, da sie technisch gesehen in Buchstaben und Zahlen verfasst ist. Sie können jedoch auch bildende oder darstellende Kunst wählen, wenn Sie der Meinung sind, dass Bilder oder Animationen in Ihrem Produkt im Vordergrund stehen.
Verhinderung von Piraterie und Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen
Beispiele für Urheberrechtsverletzungen bei Software reichen von Kunden, die zusätzliche Kopien anfertigen, um von ihrem Heimcomputer aus arbeiten zu können, bis hin zu Raubkopierern, die die Software verändern und weiterverkaufen. Neben dem Urheberrecht können auch verschiedene andere Lösungen dazu beitragen, einige dieser Probleme zu verhindern, sowie Verstöße zu erkennen und zu verfolgen.
Kundenservice
Wenn Sie den Kauf Ihrer Software, die Verlängerung von Abonnements und die Aktualisierung von Accounts einfach gestalten, kann das ausreichen, um die meisten unbefugten Nutzungen Ihrer Software zu verhindern. Auch die Festlegung von Preismodellen und Paketen, die dem Budget Ihrer Kunden und der Art und Weise, wie sie Ihre Software nutzen, gerecht werden, kann einen Unterschied machen. Die meisten Menschen zahlen gerne für das, was sie auch tatsächlich nutzen. Andererseits möchten Sie nicht für eine Vielzahl an Kopien oder Funktionen zahlen, die sie gar nicht benötigen, und sie möchten Ihnen auch nicht diesbezüglich hinterherlaufen müssen.
Halten Sie Ihren Code geheim
Der erste Schritt besteht darin, dass Ihre Mitarbeiter einige grundlegende Regeln verinnerlichen. Beschränken Sie den Zugriff auf den Code und geben Sie den betreffenden Personen einen Überblick über die Vertraulichkeitsprotokolle. Der eher technische Aspekt besteht darin, sicherzustellen, dass alle Ihre Daten verschlüsselt werden, sodass sie selbst dann nicht verwendet werden können, wenn sie doch einmal nach außen dringen.
Redundanter Code
Einige Unternehmen bauen kleine, unnötige Komponenten in ihren Code ein. Wenn jemand Ihren Code kopiert, lässt sich anhand dieses redundanten Codes leicht nachweisen, dass eine Urheberrechtsverletzung vorliegt.
Lösungen für die Lizenzverwaltung
Die Lizenzverwaltung hilft Ihnen und Ihren Kunden, den Überblick darüber zu behalten, wie viele Kopien mit welcher Art von Abonnements lizenziert sind. In den meisten Fällen hilft Ihnen eine Lizenzverwaltungssoftware wie z. B. die Lösungen von Thales Sentinel auch bei der Verwendung von Schutzschlüsseln. Dabei handelt es sich um Codes, die von der Software getrennt aufbewahrt, jedoch für den Zugriff auf diese benötigt werden. Diese Codes können auf USB-Sticks, als Software zum Download oder in der Cloud gespeichert werden, wo sie abgerufen werden können, wenn die Software in Gebrauch ist, um anschließend an den Remote-Server zurückgegeben zu werden.
Schützen Sie Ihr Software-Urheberrecht mit den Lösungen von Thales Sentinel
Wie auch immer Sie Ihr Software-Urheberrecht schützen wollen, Thales Sentinel kann Sie dabei unterstützen. Erfahren Sie mehr darüber, wie anpassbare Lizenzverwaltung, Schutzschlüssel und Softwaresicherheitslösungen Ihr geistiges Eigentum an Software schützen können.
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